Vom   Korn   zum   Brot

 

         

Ein langer Weg und immer noch sehr viel Arbeit bis das Brot auf dem Tisch liegt.
Nehmt euch also auch ein wenig Zeit.

Die dritten Schuljahre haben in den vergangenen Wochen versucht diesen Weg nachzugehen.
Dafür war es jedoch zunächst einmal notwendig, sich mit den bei uns wachsenden Getreidesorten vertraut zu machen und Unterscheidungsmerkmale zu finden.

"Die Gerste erkennt man an den langen Grannen, der Roggen hat nur kurze Grannen, der Weizen gar keine." (Lina)  Den Hafer erkennt man an den Rispen, in denen sich die Körnchen verstecken. Aber schaut doch selbst, ist doch gar nicht so schwierig.

 

          

Damit ihr seht, wie intensiv wir uns damit auseinandergesetzt haben, hier einige unserer Arbeiten:

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Natürlich wollten wir unser eigenes Getreidefeld in Kleinformat.

         

Es ist und gelungen. In natura sieht es so oder ähnlich aus: 


 

           

Heute haben die Landwirte Maschinen, die ihnen das Leben erleichtern. Mähdrescher mähen nicht nur das reife Getreide, sie trennen auch die Halme von den Körnern.

Früher musste der Bauer in mühsamer und langwieriger Arbeit das Mähen mit Sichel und Sense verrichten

und mit einem Dreschflegel die Körner aus den Ähren schlagen.

Die Benutzung dieses Dreschflegels bedarf einiger Übung. Wir konnten uns selbst davon überzeugen. Jedoch war dieser schon ein enormer Fortschritt zum Dreschen mit dem Stock. Bei richtiger Handhabung belastete der Dreschflegel den Rücken nicht so sehr, da man sich nicht mehr ständig bücken musste.
Aber, um genügend Körner für den Brotbedarf einer Familie zu erhalten, waren täglich viele Stunden Arbeit angesagt.

Schließlich musste man nach dem Dreschen noch die Spreu von den Körnern trennen..

Dazu benutzte man in früheren Zeiten eine Wannemühle. Diese konnten wir nicht nur in einem Film sondern auch im Mitmachmuseum in Everswinkel in Aktion sehen. Auch diese Art von Mahlen war sehr anstrengend. Man musste nämlich dazu an einer großen Kurbel drehen.

 

Erst danach konnten die Körner weiter verarbeitet werden, um Mehl daraus zu gewinnen.

In der Schule haben wir Weizenkörner in einer Kaffeemühle gemahlen. Man erhält Vollkornmehl, in dem sich die gemahlene Schale befindet. Es ist besonders gesund. Wird das Vollkornmehl gesiebt, erhält man Weißmehl.

 

Heute ist alles bedeutend einfacher.

 

Und nun endlich kann der Bäcker das Mehl zum Backen verwenden, aber dazu kommen wir gleich noch !

Hier noch einmal der lange Weg in Kurzformat:  

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Nun aber zu unserem Ausflug ins Münsterland am 5. Juni, denn schließlich wollten wir die alten Geräte mit eigenen Augen sehen und ausprobieren. Außerdem mussten wir doch herausfinden, wie es heutzutage in einer Bäckerei zugeht.
So fuhren wir nach Everswinkel. Wir fuhren über Landstraßen durch das schöne Münsterland, wo es zu allen Seiten riesige Gersten-, Roggen- und Weizenfelder gab. An den Rändern blühten Klatschmohn und Kamille. Das Münsterland gilt als Kornkammer Westfalens, denn hier gibt es fruchtbaren Boden und riesige Bauernhöfe.

In Everswinkel besuchten wir das Mitmachmuseum. Es liegt auf einem sehr alten Bauernhof. Hier empfing uns Andrea Kuhlmann, die uns zunächst erzählte, wie man hier früher gelebt hat: Mensch und Tier praktisch unter einem Dach. Wir wissen nun auch, warum die große Scheune etwas höher gelegen ist als das Wohnhaus und warum an einer bestimmten Stelle mehrere alte Eichen stehen.
Aber das wird nicht verraten. Vielleicht wollt ihr ja selber einmal dorthin. Dann könnt ihr es euch selbst ansehen. Es lohnt sich auf jeden Fall !

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Danach durften wir die alten Geräte nicht nur bewundern sondern selbst ausprobieren.
Hier ein alter Erntewagen, auf dem das Getreide in die Scheune gebracht wurde.

 

Den Dreschflegel und die Wannemühle konntet ihr ja schon bewundern.
Wir durften das Dreschen alle einmal ausprobieren und haben dabei einen kleinen Haufen Roggenkörner aus den Ähren herausgedroschen.
In dem Museum gibt es auch mehrere historische Erntemaschinen.

Nach der anstrengenden Arbeit mussten wir uns zunächst einmal stärken. 

 

Dann fuhren wir zur Bäckerei Diepenbrock,
wo uns die Chefin selbst empfing.
                                                                 

Ausgerüstet mit Bäckermützen konnten wir unseren Rundgang antreten.
Dort konnten wir sehen, wie in einer großen Maschine ein Brötchenteig aus Mehl, Wasser, (die anderen Zutaten werden wohlweislich nicht verraten), geknetet wurde. Guckt euch mal die großen Knethaken an!

Wir waren auch in den Kältekammern, in denen die Brötchen geschockt werden.
Wir waren übrigens auch ganz schön geschockt, denn in dieser Kälte konnten wir es nicht allzu lange aushalten.
Und wir konnten in die Backöfen schauen.
                                                            

Besonders interessant war die Herstellung von Apfeltaschen.
Zunächst wird ein 16-schichtiger Hefeteig platt gerollt.                                            Danach muss er in gleichgroße Stücke geschnitten werden.
                   

Und nun kommt die Füllung.                                                                              Fertig zum Backen                                                                                  
       

In dieser Bäckerei werden noch viele Arbeitsvorgänge mit der Hand gemacht. Besondere Leckereien entstehen an vielen Stellen.
Nur wer hier lange genug arbeitet, kann wohl dem Naschen widerstehen.

   

   

Zum Schluss durften wir uns einen Amerikaner mit Schokoguss, Smarties und bunten Streuseln verzieren.

       

Ein ganz dickes Dankeschön geht an das Mitmachmuseum und an die Bäckerei Diepenbrock, die uns einen tollen Vormittag ermöglicht haben.

   

Zum Abschluss dieses Vormittages haben wir in dem schönen Garten von Frau Kornack ein Picknick gemacht.
Sie hat einen großen Teich mit einem kleinen Wasserfall. In dem Teich lebt ein riesiger Stör, der an den Teichrand kommt und sich streicheln lässt,
wenn Frau Kornack ihn ruft. Gestern hat er sich nicht locken lassen. Es war ihm bestimmt zu laut.

       

 

Zum Abschluss der gesamten Unterrichtsreihe haben wir in der Schule Brötchen gebacken.
   

Haben wir euch Appetit gemacht ?

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