Wo ist Kira?               

Hallo, ich heiße Nick. Heute ist Sonntag und ich war gerade bei meiner Oma. Die besuche ich jeden Sonntag.
Das heißt, eigentlich bin ich immer mit Kira verabredet. Kira ist Omas Hund.
Oma ist nicht mehr so gut zu Fuß, vor drei Wochen haben wir ihren Geburtstag gefeiert, den achtzigsten.
Seitdem gehe ich immer mit ihrem Hund Gassi. Sie hat sich gefreut und ich mache das ja auch gerne, meistens.

Im Hundepark angekommen lasse ich Kira von der Leine. Das mache ich nicht so gerne, aber Oma sagt immer: "Kira braucht viel Bewegung!"
Sofort läuft sie los. Erst spielt sie fröhlich, doch dann bleibt sie plötzlich stehen und knurrt. "Kira, was hast du?" frage ich.
Doch da sehe ich, was los ist. Eine Katze verschwindet mit lautem Fauchen zwischen den Sträuchern. Prompt läuft Kira ihr hinterher.
Und ich, ich laufe Kira hinterher. Aber sie ist natürlich zu schnell. Schon bald habe ich ihre Spur verloren.
Mir kommen die Tränen. Was wird Oma sagen.? Was soll ich jetzt tun? Todunglücklich gehe ich zum Haus meiner Oma.

Oma wartet schon. Als sie sieht, dass ich allein bin, schaut sie mich fragend an. Stockend erzähle ich ihr die ganze Geschichte.
Oma schimpft überhaupt nicht, sie nimmt mich in den Arm und sagt tröstend: "Komm, wir suchen zusammen".
Als erstes gehen wir zum Hundepark zurück. "Bestimmt wartet Kira dort auf dich," beruhigt mich Oma.
Doch sie hat nicht recht, niemand ist zu sehen, kein Mensch, kein Hund, nichts.

Trotzdem schaue ich noch einmal in alle Richtungen. Und ich habe Glück. Gerade noch sehe ich,
wie Kira hinter der Katze
in einem Kellerfenster verschwindet. Doch als wir dort ankommen, ist die Tür natürlich zu.
Oma und ich grübeln, was wir machen sollen. Durchs Fenster passen wir nicht.
Plötzlich kommt mir eine Idee: "Wir müssen irgendwo klingeln und fragen, ob uns jemand hilft". "Du bist schlau", sagt Oma,
"komm, wir schauen, ob da einer zu Hause ist".

Sie klingelt ganz unten bei Herrn Möller. Da ist keiner.
Dann bei Frau Neugebauer. Wir haben Glück, sie ist da und öffnet die Tür: Zusammen machen wir uns auf die Suche,
zuerst im Keller, aber da ist nichts. Dann gehen wir in den Garten, aber da ist auch nichts.
Frau Neugebauer überlegt: "Unterm Dach ist eine leere Wohnung, die Tür steht immer auf."
Ich laufe nach oben, die beiden anderen sind nicht so schnell. An der Tür höre ich leises Bellen.
Laut rufe ich: "Kira, komm!" Aber statt Kira saust eine schwarze Katze an mir vorbei ins Treppenhaus.
Noch einmal rufe ich nach meinem Hund, aber ich höre nur ein Winseln. Ich renne durch alle Zimmer.
In der Küche schließlich finde ich Kira. Unter einem Tisch hängt sie fest und jault schrecklich.

Nachdem ich sie befreit habe, springt sie in meine Arme. Da kommen Frau Neugebauer mit der Katze im Arm und Oma durch die Tür.
Erstaunt frage ich: "Kennen Sie diese Katze?" Frau Neugebauer lacht: "Natürlich, sie ist mir vor einer Woche weggelaufen".
Oma drückt mich, streichelt Kira und sagt: "Na, dann sind wir wohl alle wieder vollständig".

Und Frau Neugebauer meint: "Kommt alle mit nach unten, ich habe Kuchen gebacken".

Geschrieben von Thomas und Dominik 4A

 

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